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Konzertabend mit Musica getutscht: Querelle des femmes - Elizabeth I. und "die Stadt der Frauen"

Meister der Cité des Dames: Miniatur aus Christine de Pizans Cité des Dames: Christine und die Tugenden bauen die Stadt

Emma Kirkby, Sopran (Foto: Miguel Barreto)

Am 20. August 2022 findet um 19.30 Uhr das Konzert "Querelle des femmes" - Elizabeth I. und "die Stadt der Frauen" des Ensembles Musica getutscht in der Dreifaltigkeitskirche statt.

 

Querelle des femmes - Elizabeth I. und "die Stadt der Frauen"

Werke von John Dowland

Mitwirkende:

  • Emma Kirkby (Sopran)
  • Nina Böhlke (Alt)
  • Christian Volkmann (Tenor)
  • Sönke Tams Freier (Bass)
  • Julius Lorscheider (Virginal)
  • Bernhard Reichel (Laute & künstlerische Leitung)

Im Jahr 1407 erschien mit dem "Livre de la Cité des Dames" (Buch von der Stadt der Frauen) der Autorin Christine de Pizan die erste feministische Utopie der europäischen Literatur. Es fungierte als Ausgangspunkt der epochen- und länderübergreifenden "Querelle des Femmes" – der Kritik an der vorherrschende Geschlechterordnung. Die mit der Autorin identisch gedachte Ich-Erzählerin berichtet dabei, wie ihr in ihrer Wut und Verzweiflung drei vornehme Damen erscheinen: die Vernunft, die Rechtschaffenheit und die Gerechtigkeit. Diese machen ihr Mut und verkünden den Bau einer Stadt der Frauen, die eine Zuflucht bieten solle vor den Verleumdern und Hassern des weiblichen Geschlechts.

Etwa 200 Jahre später wird die blutjunge Elizabeth zur Königin Englands gekrönt. In ihrer Rolle als Monarchin wird ihr das spätmittelalterliche Buch zu einem Leitfaden im Umgang mit der damalig vorherrschenden Misogynie. Als ständige Mahnung diente ihr eine eigens angefertigte Tapete mit Motiven des Werks Christine de Pizans. Anlässlich der Regentschaft Elizabeths bekam die „Querelle“ erneuten Aufschwung: Zahlreiche Autorinnen wie Emilia Lanier und Isabella Whitney verfassten protofeministische Streitschriften als Antwort auf zahlreiche frauenfeindliche Tiraden, die Elizabeth erdulden musste.

Das Programm erzählt vom goldenen elisabethanischen Zeitalter aus allerdings männlicher Perspektive: John Dowlands Songs berichten von Elizabeths Stilisierung zur Virgin Queen, vom Vergleich zu mythologischen Figuren wie Daphne und Cynthia, von Elizabeths verhängnisvoller Beziehung zu dem Earl of Essex und letztendlich von John Dowland äußerst persönlicher Wahrnehmung der Königin, zwischen Vergötterung und Verschmähung, Misogynie und Bewunderung.

Tickets sind hier erhältlich: https://billetto.eu/e/emma-kirkby-musica-getutscht-Tickets- 645953

 

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