Jetzt ist die Zeit

Jetzt ist die Zeit

Gedanken zur Zeit

Nachdem Johannes gefangen genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa und verkündete die frohe Botschaft Gottes. Er sprach: „Jetzt ist die Zeit: Gottes gerechte Welt ist nahe. Kehrt um und vertraut der frohen Botschaft! Jetzt ist die Zeit!
Markus 1,14-15 (Kirchentagsübersetzung)

Das ist das Leitwort für den diesjährigen Kirchentag in Nürnberg. Ich finde, es sollte das Leitwort für jeden neuen Tag sein, den wir beginnen. Zunächst einmal müssen wir uns bewusst machen, dass wir „Zeit“ nicht haben wie einen Besitz, den wir auch noch auf ein Konto legen könnten, um die Zeit späten zu leben. Jetzt ist die Zeit! Da gibt es kein Verschieben! Jetzt ist die Zeit und ich muss jeden Tag neue die Frage beantworten, wie ich die mir ge- schenkte Zeit mit Leben füllen kann. Wie kann sich meine Zeit mit dem Leben füllen und die Liebe zur Schöpfung und zu meinen Mitmenschen zum Klingen bringen. Leben, wie es Jesus ohne jedes „Wenn“ und „Aber“ vorgelebt hat! Jeder und Jede muss sich jeden Tag neu die Frage beantworten, was es bedeutet, dass die gerechte Welt Gottes nahe ist. Ich schaff das nur begrenzt, aber ich versuche es immer wieder, gegen alle meine liebgewordenen Zeitdiebe. Und so wie jeder Tag neu ist, so fallen meine Antworten sehr unterschiedlich aus. Das geht wohl vielen Menschen so, wie folgende Beispiele zeigen:

Jetzt ist die Zeit, dass der Krieg in der Ukraine aufhört. Meine Kameradinnen und Kameraden und ich sehen mit großer Besorgnis auf die Entwicklungen. So nah war der Krieg uns noch nie. Meine Auslandseinsätze waren sehr intensiv, aber sie waren für mich immer begrenzt, zeitlich und örtlich. Ich hoffe, dass sich dieser Krieg nicht weiter ausweitet und dass ich keine Angst um meine Familie hier in Deutschland haben muss.“ Peter, 42, Cham

Jetzt ist die Zeit für das Klima und unsere Welt, um zu retten, was uns zusammenhält. Jetzt ist die Zeit, um aufzustehen und auf die Straße zu gehen, um aufzurufen und selber zu versuchen, um sein Handeln zu bedenken und sich selber einzuschränken, um zu hinterfragen, was uns antreibt und zu genießen, was Wunderschönes bleibt. Jetzt ist die Zeit, in der wir Wissen haben und Visionen sehen, um besser mit unserer Umwelt umzugehen. Jetzt ist die Zeit, in der gerade noch die Chance besteht zu erhalten, was unsere Herzen bewegt. Lasst uns nicht warten, ehe diese Chance verstreicht, spätestens Jetzt ist die Zeit!“ Paula, 27, Leipzig

Jetzt ist die Zeit, den Blick auf die Kinder und Familie zu richten. Für diese abrufbereit und immer da zu sein. Viel für mich selbst zu tun. Meinem Hobby Sport nach Lust und Laune und unbegrenzt zu frönen. Zu lesen. In Buchhandlungen und Büchereien zu stöbern, dabei nicht auf die Uhr sehen zu müssen. Mich mit Freundinnen und Freunden zu treffen und endlos zu reden. Dinge zu tun, für die ich nie richtig Muße und Zeit hatte. Und einfach NICHTS ZU TUN.“ Karin, 66, Hannover

Jetzt ist die Zeit: Ich will nicht mehr Angst haben. Ich will raus aus den Bildern, aus den Gefühlen, die mich fast täglich überfallen. Ich will wieder lachen können, ohne Angst vor der Traurigkeit danach.“ Tanja, 35, Oldenburg

Jetzt ist die Zeit, um noch mehr anzupacken. Im Tafelladen reicht es häufig nicht mehr für alle. Wir werden überrannt und können längst nicht mehr allen helfen. Das macht mich traurig. Ich arbeite gerne im Tafelladen, aber man muss doch etwas unternehmen, damit nicht so viele Menschen zu uns kommen müssen, sondern normal einkaufen können.“ Petra, 45, Stuttgart

„Jetzt ist die Zeit, mit anderen gemeinsam unterwegs zu sein. Die Pandemie hat viele von uns isoliert und viele in die Einsamkeit getrieben. Es ist nicht zu spät sich neu auf den Weg zu machen und lebendige Gemeinde zu sein. Lebendig nicht im Sinne unzählbarer Aktivitäten, sondern als Menschen, die miteinander auf dem Weg sind.“ Andreas, 35, Hannover

Und wie ist Ihre Antwort? Wie sieht für Sie erfüllte Zeit aus? Zeit in der Gottes Liebe sich erfüllt!?

Holger Rauer

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