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Soviel du brauchst | Klimafasten Woche 5 | Selbst Anbauen

Woche 5: Selbst Anbauen

Diese Woche geht es um das Thema Gemüse und Obst selbst anzubauen. Wer träumt nicht von der eigenen Ernte? Dass Obst und Gemüse nicht nur auf dem Land wachsen können, beweist Urban Gardening. So baut Lucia Alcover mitten in der philippinischen Großstadt Talisay City mit ihrem Verein Obst und Gemüse an. In einer Hütte wachsen hier Kräuter, Heilpflanzen und hängende Farne. Dort geben sie auch ihr "Grünes Wissen" weiter. Dieses und viele andere Beispiele zeigen, dass es auch in Großstädten Orte gibt, um Lebensmittel anzubauen – und Menschen, mit denen wir gemeinsam gärtnern können.

Die Klimafastenbroschüre (pdf) begleitet durch die eigene Fastenzeit und gibt praktische Anregungen für den Alltag.

Theologischer Impuls

"Eine Woche Zeit für junges Gemüse" – damit ist diese fünfte Klimafastenwoche überschrieben. Da läuft mir direkt das Wasser im Munde zusammen: Frischer, junger Spinat, Möhren, Erbsen, Bohnen, etwas Schnittlauch, junge Kartoffeln, Sellerie und was sonst so an Gemüse auf den Tisch gelangen kann, schlicht wunderbar. Im wahrsten Sinne des Wortes "schlicht" "wunderbar". Und vor allen Dingen lecker. Und gesund. Im eigenen Garten erzeugt oder auf dem Wochenmarkt bei Erzeuger*innen regional und saisonal gekauft. Nachhaltiger geht es kaum. Und dennoch kommt mir noch eine andere Geschichte in den Sinn. Wenn man / frau so will, eine Geschichte, bei der mir alles andere nur nicht das Wasser im Munde zusammenläuft. Sie steht im dritten Kapitel des 1. Mosebuches – mit ihr endet die Erzählung vom Sündenfall und kurz danach werden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben:

1. Mose 3, 17-19
Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.

Da möchte ich gerade in mich zusammensinken. Die Mühsal spüre ich auf meinen Schultern, sie drückt mich nach unten. Ich nähere mich dem Staub an, aus dem ich selbst gemacht bin.

Die Astrophysik lehrt uns, dass die Bibel damit sogar Recht hat, aus Sternenstaub sind wir gemacht, aus dem Staub von vergehenden und wieder aufblühenden Sternen und Planeten. Größer könnte unsere Erdverbundenheit nicht sein. Ein erster Funken Hoffnung bei aller Mühsal.

So schwer ist das Gärtnern im eigenen Garten oder auf dem Balkon ja gar nicht. Vom leichten Einkauf des Gemüses ganz zu schweigen. Aber auch hier holen mich andere Bilder wieder in die Realität zurück. In die Realität von Bäuerinnen und Bauern in Afrika, die nach einer Überschwemmung direkt von zeitloser Trockenheit betroffen sind. Und die wirklich noch die Äcker und Gärten mit ihren Händen bewirtschaften. Löcher graben für den Samen, den sie aussähen und der hoffentlich aufgehen wird. Zur Versorgung der eigenen Familie oder der Gemeinschaft, in der gelebt wird. Von der Klimakrise sind diese Menschen zuerst betroffen. Wir können uns nur schwer ein lebhaftes Bild davon machen, müssen daran erinnert werden durch Aktionen wie die von Brot für die Welt, die sich für Bäuerinnen und Bauern in Afrika einsetzen. Ich möchte nicht in Abrede stellen, welch schweres Unglück im Ahrtal im Jahr 2021 passiert ist.

Afrika und das Ahrtal lassen sich nicht gegeneinander aufwiegen. Sie liegen auf der gleichen Schale der Klimawaage, die so dringend nach einem Ausgleich der schwerwiegenden weltweiten Klimaschäden ruft. Was ist auf der anderen Seite der Waage? Das 1,5 Grad Ziel von Paris? Die viel zu laschen Bemühungen der weltweiten Staatengemeinschaft, dieses Ziel zu erreichen? Die eigene Bequemlichkeit, billiges Gemüse im Supermarkt zu kaufen, wo längst schon regionale und saisonale Produkte auch angeboten werden?

Für mich liegt auf der anderen Waagschale die Hoffnung des Regenbogens, der aufscheint und in der Bibel gedeutet wird als Zeichen Gottes, sich der Schöpfung immer wieder neu zu erbarmen:

1. Mose 9,12-17
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Theologischer Impuls als PDF

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