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Soviel du brauchst | Klimafasten Woche 4 | Regionale Lebensmittel

Woche 4: Regionale Lebensmittel

Diese Woche geht es um die Möglichkeiten, mit regionalen Lebensmitteln zu kochen. Im Winter finden wir in den Supermärkten Spargel aus Peru und Frühkartoffeln aus Ägypten. Die langen Transportwege führen zu einer schlechten Klimabilanz. Auch wenn es bei uns kalt ist, gibt es viele Möglichkeiten mit regionalen Lebensmitteln lecker zu kochen. Denn wenn die Wege kurz sind – vom Feld auf den Teller – dann wird meist das Klima geschont. Und es gibt einen Anreiz, die Vielfalt des Wintergemüses neu zu entdecken und zu schmecken – wie Schwarzwurzel, Steckrübe, Winterportulak oder Pastinaken.

Die Klimafastenbroschüre (pdf) begleitet durch die eigene Fastenzeit und gibt praktische Anregungen für den Alltag.

Theologischer Impuls

Mose 1, 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.

Vegetarische – vegane – Ernährung ist schon auf den ersten Seiten unserer Bibel Thema – im Schöpfungsbericht ist von Pflanzen und Früchten von Bäumen als Nahrung die Rede. Also keine neumodische Erfindung - auch ist es kein modernes Phänomen, dass die Frage „Was esse ich?“ gestellt wird. Das tat schon vor fast 100 Jahren der Schriftsteller Kurt Tucholsky. In einem Text für die "Vossische Zeitung" schreibt er am 16.09.1929:

"Was mir an der deutschen Speisekarte der Gasthäuser auffällt, ist ihr Unzweckmäßigkeit ... hier handelt es sich um Grundsätzliches, gerade um das, was die Ernährungsausstellung wenigstens stellenweise gut und gescheit gepredigt hat: Esst vernünftig! Es ist aber sehr, sehr schwer, in einem deutschen Restaurant vernünftig zu essen.

Erster Fehler: Es gibt viel zu viel Fleisch. Man braucht gar kein Lebensreformer oder Vegetarier zu sein, um das zu empfinden – jeder aufgeklärte Arzt empfiehlt dem scharf arbeitenden Menschen zum mindesten gemischte Kost. Bekommt er die in dem gewöhnlichen Restaurant? Also nicht im vegetarischen, nicht im besonders teuren, nicht in der berühmten Ausnahme, die es in jeder Stadt gibt – nein, im Restaurant Seeschlößchen? Bekommt er da eine gemischte Kost? Er bekommt sie mitnichten.

Denn: Zweiter Fehler: Die Gemüse sind nicht gut zubereitet und fast niemals frisch. Dass das Essen in den meisten Restaurants so schmeckt, als sei es abgestanden, liegt daran, dass es abgestanden ist. Die kulinarisch verderbliche Forderung des Deutschen, zwischen elf Uhr vormittags und vier Uhr nachmittags Mittag zu essen, wann es ihm passt, hat zur Folge, dass das Essen halbfertig gemacht wird, sehr lange über Dampf steht ... und was dann herauskommt, sind diese ausgelaugten Sachen, die auf dem Teller leise vor sich hin weinen. Draußen, in der Natur, haben sie noch vor Lebensfreude und Vitamin geknallt; nun sind es armselige Gummistrünke, die schöne Namen führen, ›Blumenkohl‹ oder ›grüne Bohnen‹ – aber es sind Gummistrünke. Preisfrage: wo bleibt eigentlich das frische deutsche Gemüse –?

Theologischer Impuls als PDF

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