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Dreifaltigkeitskirche: Ludwig Frankmar spielt Cello solo

Ludwig Frankmar spielt Cello solo am 5. Dezember 2021 um 17 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche

Ludwig Frankmar (*1960) war in seiner Heimatstadt Malmo Schuler von Guido Vecchi, und war als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-­Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ, beschäftigte er sich zuerst v.a. mit zeitgenössischer Musik. Kontakte und Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur Alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis.

Er spielt ein fünfsaitiges Barockcello, gebaut von Louis Guersan (Paris, 1756). Er spielt in Oldenburg Werke von Silvestro Ganassi, Giovanni Battista Degli Antonii, Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann.

Silvestro Ganassis Recerchade sind in seinen Traktaten uber das Spielen auf der Viola da Gamba zu finden. Ganassi war in Venedig als Blockflötist und Gambist tatig. Er wirkte am Markusdom, dem musikalischen Zentrum Norditaliens jener Zeit, sowie in der Hofkapelle des Dogen. Die vier Recerchade aus seinem ersten Traktat über das Gambenspiel, im Jahr 1542 erschienen, sind kleine und in sich vollendete Werke, auf die im Verlauf des 16. Jh. ähnliche Sammlungen folgten.

Giovanni Battista Degli Antonii war Organist und Posaunist in Bologna. Seine akribisch ausgearbeitete, und mehrheitlich um Primzahl­-Strukturen aufgebaute Sammlung 'Ricercate sopra il Violoncello' besteht aus 12 Sätzen im Prafugalen Stil. Degli Antoniis grandiose Sammlung hat nie einen festen Platz in der Cellorepertoire eingenommen. Schon als sie 1687 im Druck erschienen, waren sie veraltet, ­ überholt von einer moderneren, gesanglicheren Musik. Sie sind Relikte aus der Frühzeit des Cellos, wo es für eine kurze Zeit so aussah, als würde sich die solistische Cellomusik in eine ganz andere Richtung entwickeln.

In Johann Sebastian Bachs um 1720 entstandenen Solowerke fur Streicher kommen vielfältige Einflüsse und Stilarten des Barock zum Ausdruck: freie Präludien, französische Ouvertüren, Fugen, Toccaten und diverse Tanzformen im italienischen und französischen Stil. Bach hat vermutlich diese Sammlung in Weimar um 1715 angefangen zu komponieren und erst 10 Jahre später in Leipzig abgeschlossen. Die konkrete Feststellung des Instrumentariums ist heute schwer nachzuvollziehen, da sich in dieser Zeit die Gruppe des "kleinen Bassinstruments" veränderte und Bach häufig verschiedene Violoncelli gleichzeitig einsetzte.

Mit mehr als 6.000 überlieferten Kompositionen ist Georg Philipp Telemanns Werk nicht zu fassen. Es streckt sich über alle Gattungen und Stilrichtungen. Telemann ist der produktivste ­ und wohl unüberschaubarste Komponist der Musikgeschichte. 1721 wurde er Kirchenmusikdirektor in Hamburg. 1735 veröffentlichte er dort 72 Fantasien fur Soloinstrumente; 36 fur Cembalo und je 12 fur Violine, Flöte und Gambe. Die Gambenfantasien galten als verschollen, bis sie 2015 wiederentdeckt wurden.

Eintritt frei – Spenden erbeten!

Bitte beachten Sie, dass bei dem Konzert die 2G-Plus-Regel gilt.

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